Messtechnik

A-Messtechnik

Kontaminationsnachweisgerät

Die Kontaminationsnachweisgeräte registrieren jeden einzelnen radioaktiven Zerfall, der unterhalb der Sensorfläche stattfindet, als elektrischen Einzelimpuls. Diese Geräte werden hauptsächlich eingesetzt, um Oberflächen auf radioaktive Kontaminationen, d.h. Anhaftung von radioaktiven Stoffen, zu überprüfen. Von einer Kontamination wird in der Regel dann gesprochen, wenn die gemessene Impulsrate das Dreifache der natürlichen radioaktiven Aktivität übersteigt.

Personendosimeter

Das Personendosimeter misst die von der Einsatzkraft aufgenommene Dosis, d. h. „wieviel Strahlung aufgenommen wurde“. 

Die Dosis kann auf einer Anzeige abgelesen werden. Das vom LZ-G Herzogtum Lauenburg eingesetzte Gerät Graetz ED150 kann gleichzeitig als Dosisleistungswarner verwendet werden, warnt also bei einer bestimmten Warnschwelle auch akustisch vor zu starker Strahlung. 

Filmdosimeter

Jede Einsatzkraft bekommt im Einsatzfall von A-Gefahren immer ein amtliches Filmdosimeter ausgehändigt, dass auf dem untersten Kleidungsstück getragen werden muss. Nach dem Einsatz wird das Filmdosimeter in einem entsprechenden Labor ausgewertet. 

Dosisleistungsmessgerät FH40-G

Dosisleistungsmessgeräte messen, wie der Name vermuten lässt, die so genannte Dosisleistung, oder einfach gesagt „wie hoch die Strahlung ist“. Beim LZ-G Herzogtum Lauenburg kommt z.B. das Modell Graetz FH40-G zum Einsatz, zu dem auch verschiedene Zusatzausstattungen vorgehalten werden. Die Teledetektorsonde ist eine externe Sonde auf einer 4m langen Lanze. Durch die Lanze ist es möglich, Abstand zum zu untersuchenden Objekt zu halten, eine der wichtigsten Regeln im Einsatz mit radioaktiven Stoffen. 

NBR Sonde

Die NBR-Sonde ist eine weitere externe Sonde für das FH40-G. 

NBR steht als Abkürzung für Natural Background Reduction, das bedeutet, dass bei der Messung die natürliche Hintergrundstrahlung automatisch abgezogen wird. Mit Hilfe dieser Sonde wird das Aufsuchen künstlicher Strahlenquellen deutlich erleichtert.

RadEye PRD

Der RadEye PRD Detektor ist ein extrem empfindliches Dosisleistungsmessgerät, das ebenfalls mit der NBR-Technik arbeitet.

Aufgrund des sehr schnellen Ansprechverhaltens wird dieses Gerät bei uns hauptsächlich als Dosisleistungswarner zum Festlegen und Überprüfen der Absperrgrenze zum Gefahrenbereich eingesetzt.

Durch die Unterdrückung der natürlichen Hintergrundstrahlung kann dieses Gerät auch gut zum Suchen von künstlichen Strahlenquellen genutzt werden.

Luftprobensammler

Der Luftprobensammler dient zur Entnahme größerer Probenmengen aus der Umgebungsluft. Mit einem Gebläse wird mit definierter Geschwindigkeit eine voreingestellte Menge Luft (in der Regel bis zu 1m3) zunächst durch einen Glasfaserfilter und anschließend durch einen größeren Aktivkohlefilter gesaugt. Der Glasfaserfilter fängt die in der Luft enthaltenen Feststoffe, der Aktivkohlefilter die gasförmigen Schadstoffe auf. Nach der Probennahme werden beide Filter gut verpackt in ein Labor geschickt, wo die eigentliche Analyse erfolgt.


C-Messtechnik 

MSA Altair 5X

Diese elektronischen Messgeräte sind die wichtigsten Messgeräte an der Einsatzstelle, da sie die Einsatzkräfte automatisch vor gefährlichen Konzentrationen explosiver oder toxischer Gase warnen. Im Kreis Herzogtum Lauenburg werden verschiedene Geräte verwendet, die abhängig davon, welche und wie viele elektrochemische Sensoren eingebaut sind, unterschiedliche Leistungsspektren haben. So gibt es reine Explosionswarngeräte, die nur Sauerstoff und brennbare Gase messen, während andere Geräte mit bis zu fünf unterschiedlichen Sensoren ausgestattet sind und auch toxische Gase wie z.B. Chlor, Ammoniak oder Schwefelwasserstoff messen können. Für jeden Stoff sind in den Geräten Warnschwellen so eingestellt, dass bereits rechtzeitig vor Erreichen einer gefährlichen Gaskonzentration eine akustische und optische Warnung erfolgt.

Photoionisationsdetektor (PID)

Das PID dient der Konzentrationsbestimmung von Schadstoffen in der Luft. Beim PID wird mit einer Pumpe die Umgebungsluft durch eine Messkammer gesaugt, in der sie starker UV-Strahlung ausgesetzt wird. Durch die Einwirkung der UV-Strahlung kommt es bei vielen chemischen Stoffen zu einer Ionisation der Moleküle, so dass das Gasgemisch in der Messkammer jetzt elektrisch leitend ist. Je leichter ein Stoff ionisierbar ist und je höher dessen Konzentration in der Umgebungsluft ist, desto mehr Strom kann zwischen zwei Elektroden in der Messkammer fließen. Aus der Kombination der Stoffeigenschaften und der Höhe des gemessenen Stromflusses wird vom Messgerät die Konzentration eines Stoffes in der Luft berechnet. 

Handspürpumpe + Prüfröhchen

Prüfröhrchen sind trotz der vielen erhältlichen elektronischen Messgeräte immer noch sehr weit verbreitete Hilfsmittel für den Nachweis von gasförmigen Schadstoffen in der Luft. Die dünnen Glasrohre sind mit einem körnigen Trägermaterial gefüllt, dass mit chemischen Substanzen beschichtet ist, welche beim Durchleiten der Umgebungsluft mit dem nachzuweisenden Schadstoff reagieren. Durch die chemische Reaktion kommt es zu einer Farbveränderung der Röhrchenfüllung. Prüfröhrchen gibt es als Einzelröhrchen für die Konzentrationsmessung eines bestimmten Schadstoffs (Skalenröhrchen) oder in Form sogenannter Simultantests, mit denen unterschiedliche Stoffgruppen parallel nebeneinander nachgewiesen werden können. Damit insbesondere die Konzentrationsmessung richtig funktioniert, ist es wichtig, dass eine genau definierte Menge Luft durch das Röhrchen geleitet wird. Hierzu werden die Prüfröhrchen in spezielle Handspürpumpen gesteckt, die bei jedem Hub immer die gleiche Menge Luft ansaugen. Je nach dem, welches Röhrchen eingesetzt wird, muss eine vorgeschriebene Anzahl an Hüben ausgeführt werden. Dieses kann von Hand erfolgen oder die Handspürpumpe in einen Automaten eingesetzt, wie z.B. das Dräger X-Act 5000®, der automatisch die vorher eingestellte Anzahl an Hüben ausführt. Das Prüfröhrchensystem kann auch zur Probennahme eingesetzt werden. Dafür werden Röhrchen verwendet, die mit Aktivkohle oder Silikagel gefüllt sind. Hier erfolgt kein Farbumschlag, sondern der Schadstoff wird lediglich auf dem Trägermaterial angereichert. Das gut verschlossene Röhrchen wird dann in ein Labor geschickt, in dem die weitere Analyse erfolgt.

Ionen-Mobilitäts-Spektrometer (IMS)

Das IMS dient nicht wie alle anderen Geräte der Konzentrationsbestimmung, sondern der Identifizierung eines unbekannten Gases in der Luft. Ähnlich wie beim PID wird auch beim IMS die Umgebungsluft zunächst in eine Messkammer gesaugt und der Schadstoff ionisiert. Anschließend werden die entstandenen Ionen durch ein elektrisches Feld beschleunigt und deren Flugzeit bis zum Detektor gemessen. Durch den Vergleich des so gemessenen Spektrums mit hinterlegten Daten gängiger Chemikalien kann vom Messgerät bestimmt werden, um welchen Stoff es sich handelt.


BBK-Probenahmesätze

Im Januar 2013 lieferte das BBK an alle Standorte mit CBRN-Erkunder und den ATF Standorten neue Probenahmesätze aus, welche die „Spürausstattung des Bundes“ ersetzten. Der neue Probenahmesatz besteht aus 2 Rucksäcken, einer Kiste mit Ersatzmaterialien und einem Flaschenträger für 6 x 500ml Flaschen. Durch die neue Ausstattung ist die Besatzung in der Lage Proben von Feststoffen, Flüssigkeiten und im Chemiebereich auch Luftproben zu nehmen.
Neu im Vergleich zu der alten Spürausstattung ist die Ausstattung zur Entnahme von biologischen Proben. Auch neu ist, dass die Aktivkohle Sammelröhrchen gegen Tenax Sammelröhrchen getauscht wurden.

Um die Rucksäcke äußerlich unterscheiden zu können hat man verschiedene Farben gewählt; Rucksack für chemische Proben ist orange und der Rucksack für biologische Proben ist blau. Durch das Klett System lassen sich die Rucksackmaterialien bei einem konkreten Einsatzauftrag individuell zusammenstellen.
Quelle: BBK
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